Ausstellungseröffnung „Treblinka – Hölle auf Erden“

04.05.2018: und Besuch von Dr. Kopówka am 15.April 2018 in der Merseburger Willi-Sitte-Galerie

Foto: Jürgen Büchau
Foto: Jürgen Büchau

Auf Grund der Einladung durch Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, hatten wir die Ehre, Dr. Edward Kopówka, den Leiter der Gedenkstätte Treblinka, in Sachsen-Anhalt zu begrüßen. Er freute sich, gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen am 15.04.2018 die Schüler-Sonderausstellung „Treblinka – Hölle auf Erden“ in der Merseburger Willi-Sitte-Galerie mit zu eröffnen.

Man merkte Dr. Kopówka seine Zufriedenheit an, dass dieses Thema von den Jugendlichen so gut verstanden wurde. Während des Rundganges durch die Galerie war es auch für die Gäste interessant zu erleben, wie er einige der Bilder der jungen Künstler auf seine Art interpretierte. Dabei entstand so manch wichtiger Gedanke auch für künftige Projekte. Große Zustimmung und Dankbarkeit erhielt er daher auch für sein Vorhaben, diese Ausstellung in der Gedenkstätte Treblinka zu zeigen. Ein weiterer Höhepunkt dieses Nachmittages war der Besuch am Denkmal in Zöschen. Im Gedenken an die Menschen, die hier im ehemaligen Arbeitserziehungslager Zöschen im Zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten, legte man gemeinsam mit den aus der Ukraine angereisten Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges, Hanna Trygubowa und Wolodymyr Leschtschynkyi, die auch Teilnehmer der Ausstellungseröffnung waren, Blumen nieder.

Foto: Katrin Müller
Foto: Katrin Müller

Zusammen mit Peter Wetzel, dem Ideengeber zur Vorbereitung der Ausstellung und Mitarbeiter der Landeszentrale für politische Bildung, besuchten wir am 16.04.2018 die Gedenkstätte für die Opfer der NS – „Euthanasie“ Bernburg. Auch dort sprachen wir mit der Leiterin, Dr. Ute Hoffmann, über Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit zwischen beiden Orten des Gedenkens. Hintergrund dieser Gespräche war u. a. das Wissen darum, dass zwei Kommandanten des ehemaligen Vernichtungslagers Treblinka II zuerst in Bernburg an der Euthanasie beteiligt waren.

Am Abend trafen wir uns in Magdeburg mit Krzysztof Blau, dem Vorsitzenden der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., Maik Reichel und Dr. Kai Langer, dem Direktor der Stiftung Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Während dieses Treffens konnten wir verschiedene Aspekte der Deutsch-Polnischen Beziehungen besprechen.

Am nächsten Tag empfing uns Maik Reichel in der Zentrale für politische Bildung, stellte seine Mitarbeiter vor und gab uns damit eine weitere Gelegenheit, Gebiete einer möglichen Zusammenarbeit zu besprechen. Ein zusätzlicher Höhepunkt war das Gespräch mit Dr. Kai Langer. Durch ihn erfuhren wir viel Interessantes hinsichtlich der Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Anschließend erfolgte die Besichtigung der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg. Wir waren Daniel Bohse, dem Leiter dieser Einrichtung, für seine beeindruckende Führung sehr dankbar. Dr. Kopówka zeigte sich insgesamt sehr aufgeschlossen und erfreut und betonte mehrfach, dass er sich mit allen o. g. Organisationen eine gute Projektarbeit vorstellen könnte.

Nicht unerwähnt möchte ich auch das Treffen mit Bernd Rauchensteiner lassen, ebenfalls Mitglied der Deutsch-Polnischen-Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.. Sein unerschöpfliches Wissen über den berühmten polnischen Staatsmann, Józef Piłsudzki, war eine absolute Bereicherung. Dieser wichtige Mann hinsichtlich der „Wiedergeburt“ des polnischen Staates war von September 1917 bis 08.11.1918 Gefangener in der Magdeburger Festung in der Zitadelle im „Sommerarrest-Haus“. Durch diese Verhaftung wurde Piłsudzki für die Mehrheit der Polen zur Symbolfigur des Widerstandes gegen die Besatzungsmächte und damit zum Märtyrer und Nationalhelden.

Im Namen von Dr. Edward Kopówka möchte ich daher noch einmal allen danken, die seinen Besuch hier in Sachsen-Anhalt ermöglicht und mitgestaltet haben. Und sicherlich gibt es in Kürze viele interessante Verbindungen und Projekte, über die man berichten kann, denn es ist und bleibt unsere gemeinsame und länderübergreifende Aufgabe, die Jugend dafür zu sensibilisieren, dass dieser schreckliche Teil der Geschichte sich nie wiederholen darf.

Dr. Edward Sułek und Katrin Müller

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